Donnerstag, 25. Dezember 2014

Schlechte Laune

Ein paar Gedanken über mich nach dem Weihnachtschaos.

Heute bin ich wirklich nicht gut drauf. Woran das liegt? Vielleicht daran, dass ich heute noch gar nichts gegessen und ich mich gestern vollgestopft habe? Komisches Essverhalten halt, das irgendwie nicht in den Griff zu kriegen ist, so scheint mir manchmal. Und deswegen bin ich sauer. Und wütend. Und alles ist grau. Genau. Das lasse ich jetzt aus, auf meine Mitmenschen und in erster Linie auf die Familie, die mich momentan umgibt.

Das muss ganz schrecklich sein.

Die letzten eineinhalb Jahre war ich immer sooft nicht gut drauf. War zickig und unzufrieden, hab gemotzt und konnte nicht umgehen mit irgendwelchen Aussagen. Und das bekommt man als außenstehende Person wahrscheinlich nicht ganz so mit, wie eben die Menschen, die halt am nächsten sind. Ergo: Mutter, Vater, Schwester, Hund. Genau die, die am meisten unter allen leiden mussten, gleichzeitig auch die größte Unterstützung waren. Und wie hab ich gedankt? Indem ich Türen zugehauen und schnippische Antworten von mir gegeben habe.

Ja. Genau. Und woran liegt das jetzt bitte?

Darüber muss ich mir heute besonders Gedanken machen, neben den besten Abnimmtipps natürlich und während ich in alte Muster verfalle.

Da ist man eigentlich doch nur sauer auf sich selbst. Dafür, dass man nicht gemäßigt, dass man nicht richtig erwachsen sein kann. Und dann kommt noch eine kleine Streiterei mit der Schwester hinzu und schon ist die Laune im sooft beschriebenen Keller. Da fällt es auch irgendwo schwer, zu filtern, was jetzt nett, neutral oder eben nicht nett gemeint war. Alles kommt so vor, als gäbe es irgendeine böse Absicht dahinter. Und okay, früher, da hatte ich eine noch dünnere Haut. Habe nichts ausgehalten, weil, naja, nunmal keine Reserven da gewesen sind. Doch eigentlich sollte sich das doch jetzt geändert haben. Tja. Ich als hochemotionaler Mensch bin wohl schwer zu verstehen. Aber mir ist vorhin eben klar geworden, dass das natürlich - na no na ned - alles an mir liegt. Bin ich gut drauf, dann passt auch alles. Bin ichs nicht, tja, dann haben meine Mitmenschen kein leichtes Spiel im Umgang mit mir.

Man sollte gelassener sein.

Ja. Eh. Sowieso. Immer und eigentlich wärs doch eh so leicht.

Aber das geht für mich - momentan noch - nicht. Mit jeden Blick in den Spiegel steigt die Wut - eben auch auf meine Mutter, die auf einmal anfängt, von Chai zu reden. Ich mein, was soll das? Kann sie nicht einfach Kaffee trinken mit mir?

Und wohin will ich schon wieder hinaus?

Ich will nicht immer böse sein müssen, auf die Schwester, die halt sieben Kilo weniger wiegt als ich und wahrscheinlich täglich nur die Hälfte der Nahrungsmittel, die ich in mich reinstopfe, zu sich nimmt. Ich will nicht schlecht drauf sein, einfach, weil ichs nicht zambring, Frühstück zu essen. Und eigentlich möchte ich lachen. Über mich. Über meine zittrigen Hände, über meine Stimmungsschwankungen. Eben. Alles lockerer sehen. Gelassener sein. Aber wieso reitet man sich überhaupt in einen solchen Teufelskreis? Weil man Perfektionistin ist, wie ich, zum Beispiel, weil das gelassen sein einfach nicht so ganz optimal funktioniert. Weil die Sonne untergeht und alles komisch ist.

Und weil man das so will.

Ja, ich möchte mich nicht dauernd meiner eigenen Verantwortung entziehen. Ich denke ja bewusst daran, wieder nichts essen zu wollen. Ich bin ja irgendwie auch bewusst schlecht drauf, möchte nicht über meinen eigenen Schatten springen und die Wut, die zum kochen beginnt, unterdrücken. Man kann sich sehr wohl auch ein wenig selbst steuern, denke ich.
Aber trotzdem bleibt die Frage offen, wohin.

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