Freitag, 2. Januar 2015

ein paar Schnipsel 2014


Ich hab eigentlich schon seit ein paar Tagen darüber nachgedacht, ob ich so etwas, wie einen Rückblick über das vergangene Jahr schreiben soll. Im November hab ich eine kleine Retrospektive gepostet, über die letzte Zeit. Aber nicht spezifisch 2014. Obwohl ich wirklich nicht zu den Menschen gehöre, die es ganz komisch und unnötig finden, dass Silvester gefeiert wird - ja, es stimmt, es ändert sich auch jeden Tag aufs Neue das Datum, eine Zahl wird immer anders, und gute Vorsätze kann man immer machen, muss ja nicht an einen Termin gebunden werden. Aber trotzdem, ich finde, wenn sich dann plötzlich drei Ziffern am Datum gemeinsam ändern, wenn man 356 Tage vorher schon gefeiert und mit Sekt angestoßen hat, dann kann man das auch zu etwas Besonderem erklären. Und ich weiß nicht, aber mir helfen solche Termine dennoch immer, wenn ich irgendetwas verändern möchte. Wenn ich mir denke, dass sich das ändern soll, dann kann man sich ja freuen, wenn man dafür einen Tag hat, an dem sich das jetzt ändert - da bietet sich der Jahreswechsel schließlich auch an.

Monatsmäßig möchte ich aber nichts schreiben, und sowieso, die Grenzen fließen ineinander über. Und dann sitze ich gestern Abend bei meinem Schreibtisch und kritzle noch die paar schönen Dinge, die mir in den letzten Tagen passiert sind, auf die kleinen Diddl-Zettel und gebe sie in mein Marmeladenglas, auf dem groß 2014 steht. Das ist eine Art Projekt, die ich auch schon letztes - oh, pardon! vorletztes - Jahr angefangen habe. Einfach kleine, nette Erlebnisse, an die man sich sonst sowieso nicht erinnern würde, aufzeichnen und aufbehalten.


Und heute, am 2.1.2015, hab ich alle Schnipsel mal herausgeholt und alles durchgelesen. Grinsen müssen. Freude. Aber auch eine gewisse Nostalgie, an all die sonnigen Tage, die ich mit Spaziergängen und lieben Menschen verbracht habe, die jetzt aber schon lange vorbei sind. Aber was heißt schon vorbei. Hier kommt ein nächstes Jahr. Hier kommen neue Erlebnisse!


















Dieses Jahr bin ich 18 geworden. Ich hab meine Harfe und all meine anderen Sachen eingepackt und bin ich die Hauptstadt gedüst. Dieses Jahr hab ich Menschen kennengelernt. Hab Nächte durchgetanzt. Dieses Jahr hab ich ganz viele neue Dinge ausprobiert und angefangen. Ich war im Ausland, habe gekocht, habe mein Zimmer umgestellt, habe Trinkflaschen verloren, habe mein Schulzeug weggepackt, bin mit dem Zug gefahren.


















2014 hab ich Schlagzeugworkshops gehalten und mit Freund*innen Musik gemacht. Ich bin mit meinem Fahrrad durch Wien geradelt, und habe das Angebot der Citybikes ausgekostet. Bin zu Beginn des Jahres jede Woche eben in diese Stadt gefahren, fürs Fortgehen, für die Therapie. Ich habe die Matura gemacht und die Studieneingangs- und Orientierungsphase abgeschlossen. Ich habe Menschen in U-Bahnen auf ihre Schuhe angesprochen. Ich habe Bücher hergeschenkt und Leute besucht. Ich habe Bücher gelesen, Konzerte gespielt und ganz viel gelacht.


Das war noch gar nicht so lange her, aber trotzdem im letzten Jahr. Und gerade überkommt mich ein bisschen, dass ich einfach so viele liebe Freunde und Freundinnen habe.


Das Girls Rock Camp war wie jedes Jahr ein großes Highlight, auf das ich mich schon so gefreut habe.




Genau. Ich muss das immer wieder schreiben. Ich bin endlich aus dem Waldviertel ausgezogen. Habe aufgrund Verkettungen diverser Zufälle liebe Menschen gelernt, mit denen ich jetzt zusammen wohne. Und Zusammenwohnen ist einfach nichts einfaches, aber man kann sich gut arrangieren, hihi.


 

Ich bin keine Schülerin mehr. Nie wieder einfach. Und kann mich glücklich schätzen, ein super geniales Studium gleich auf Anhieb gefunden zu haben.


Ich hab die Nachrichten gehört und war auf friends-Abenden. Hab Geld ausgegeben. Angefangen, bei verschiedenen Unternehmen - wenn man das so nennen kann - ein bisschen zu arbeiten. Ich war auf Flohmärkten.
















Und auch das ist passiert.
Ich hab 2014 wieder Normalgewicht erreicht.



Es war warm. Es war kalt. Und es war irgendwas dazwischen, das Wetter hat verrückt gespielt und mich damit mitgezogen.



Ich hab Diskussionen geführt. Ich hab mich mit Politik auseinander gesetzt und mit manchen Menschen gestritten.



















Ich hab Musik gemacht und gehört. Hab auf mein E-Schlagzeug geschlagen und zu Hause im Waldviertel mein akustisches genossen. Mir sind jede Menge Saiten auf der Harfe gerissen und ich hab mir sooft vorgenommen, Straßenmusik zu machen.




Ich hab Sport gemacht und irgendwann nicht mehr Laufen dürfen. Ich hab Gedichte geschrieben, Fotos geschossen und Tee getrunken.
















Und ich habe angefangen, hier zu schreiben. Vielleicht konnte ich ein paar Menschen erreichen. Vielleicht auch nicht. Aber was nämlich noch 2014 passiert ist: Ich bin so viel gelassener geworden. Ich mach Dinge, weil sie mir Spaß und Freude machen. Ich schreibe hier, weil ich es gerne tue, teile mich mit.
Es ist noch so viel mehr passiert. Aber alle Zettelchen wollte ich auch wieder nicht posten, wollte ein paar im Glas lassen. Und 2014 war nicht durchgehend schön. Aber man beschäftigt sich schon so genug mit der Vergangenheit, finde ich. Und immer merkt man sich bloß die schlechten Seiten. Und das möchte ich nicht. Ich möchte motiviert sein. Springen. Genießen und mich freudig zurück erinnern. Möchte Postkarten schreiben und den Sonnenaufgang sehen. Ich möchte mich vertragen und umarmen. Ja, und 2014 ist das alles passiert.

2014 sind die Tage so schnell vergangen. Und trotzdem ist so viel in sie hineingepackt worden.

Und jetzt kommt 2015. Das schauen wir uns mal an!

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