Donnerstag, 27. März 2014

100 Tage

Irgendwie habe ich das Bedürfnis, mich für den letzten Eintrag zu entschuldigen. Eigentlich möchte ich diesen Freiraum nicht für so etwas verwenden, aber ich habe momentan ein irrsinniges Mitteilungsbedürfnis - ganz so, wie ein Mädchen aus meiner Klasse, die immer mal wieder gerne von ihrem Frühstücksmüsli erzählt. Und das einen ganzen Tag lang. Sie nimmt nämlich das Basismüsli von DM, das ist sogar bio, aber das ist ihr eigentlich egal, sie isst es nur, weils ja so gut schmeckt. Und dann schneidet sie sich immer Äpfel rein und tut Joghurt dazu, und das Basismüsli ist von DM und das kauft sie immer beim DM und ist bio und dann gibt sie noch einen aufgeschnittenen Apfel hinein. Genau, und da schneidet sie sich immer einen Apfel auf.

Ganz in Kontrast zum gestrigen Post möchte ich heute mein neues "Projekt", wie auch immer man das halt nennen möchte, vorstellen:

Uh, ich komm mir so richtig vor, wie einer dieser coolen DIY-Blogs :)


 Ich habe von einer ganz Lieben (danke übrigens nochmal ♥) ein wunderschönes Büchlein mit schillernden Schmetterlingen zum Geburtstag bekommen. Und sie hat mir rein geschrieben, dass ich es für schöne Momente, Gedanken und so weiter verwenden soll. Da ist mir eben das eingefallen, ich glaube, ich habe so etwas Ähnliches einmal auf einem anderen Blog gelesen.
100 Frohe Tage steht in großen Lettern auf der ersten freien Seite. Und das möchte ich gerne umsetzen. Ich weiß, dass ich es sicher nicht schaffen werde, dass es mir hundert Tage durch super gehen wird, aber zumindest irgendeine positive Kleinigkeit lässt sich doch immer und überall finden, nicht? Das ist auch gleichzeitig eine Motivation, an jedem Tag eine schöne Sache zu entdecken.

Bis jetzt sind zwei Eintragungen drinnen. Von Dienstag und sogar von gestern. Weil, obwohl ich eher ein Tief hatte, gab es auch feine Momente, wie eben, dass ich es geschafft habe, sehr schnell laufen zu gehen. Und genau das möchte ich festhalten. Ich möchte mir das ansehen können und feststellen, dass doch immer und überall etwas Positives abzugewinnen ist - weil das ist ja schließlich der Fall, sei es ein nettes Gespräch, eine Umarmung, ein Sonnenstrahl, eine Begegnung, eine gute Note oder auch ein schöner Spaziergang; es kann ja nicht sein, dass der gesamte Tag furchtbar war.

Außerdem ist das eine gute Möglichkeit, den ganzen Tag Revue passieren zu lassen und zu reflektieren. Warum ist es mir eigentlich so schlecht gegangen? Was kann ich anders machen und was hat mir gut getan? Auch, wenn das jetzt ziemlich altklug rüber kommt, finde ich die Idee, auch wenn ich sie ja von irgendwo gestohlen habe, haha, wirklich schön. Man kommt so ins Nachdenken. Und vor allem ist mir aufgefallen, dass es meistens passiert, dass ich immer nur die schlechten Seiten an allem in Erinnerung behalte. Mein Tagebuch kann ein Lied davon singen. Denn, wenn es mir gut geht, dann schreibe ich das meistens nicht explizit auf, dann geht es mir ja gut und ich brauche es mir nicht von der sprichwörtlichen Seele schreiben. Und so, so kommt es mir zumindest vor, vergisst man so viel, was eigentlich so wunderbar war, und auch, wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Dass ich von einem lieben Menschen ein Lächeln bekommen habe, was mich in diesem Moment wahnsinnig freuen könnte, ist bald wieder vergessen und von negativen Gedanken überschattet. Und ich möchte mich doch auf die guten Dinge konzentrieren - auch, wenn sich das gerade ein wenig schwierig gestalten mag.

Vielleicht hilft dieses Büchlein mir dabei. Mal schaun, ob ich es wirklich durchziehen werde und wirklich ganze hundert Tage lang einen feinen Moment des Tages aufschreiben werde. Möglicherweise poste ich ab und an ein Bild von den dann schon vollgeschriebenen Seiten. Uvidíme, wie die Tschechinnen sagen würden, wir werden sehen.


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