Montag, 31. März 2014

Untersuchungen

Es ist ganz komisch (wie oft ich wohl schon einen Blogpost mit diesen Worten begonnen habe?). Morgen muss ich mich einmal wieder von einer Ärztin untersuchen lassen. Und ich weiß auch gar nicht, warum, aber es macht mich unglaublich fertig.
Ich wiege mich ja eh jeden Tag ab und weiß daher, dass ich zugenommen habe. Das möchte ich dann nicht noch von einer Ärztin bestätigt bekommen. Und überhaupt. Irgendwie möchte ich auch gar nicht, dass jemand anderes eine Ahnung von meinem Gewicht hat. Keine Ahnung, weshalb das so ist, aber das ist ja sowieso ein Schwachpunkt von mir, das würde ich am Liebsten mit so wenigen Leuten, wie möglich, teilen. Und wenn ich es jemanden verraten würde, dann möchte ich doch entscheiden können, wem. Das ist allerdings Pflicht. Ich muss mich, wenn ich an diesem lustigen Institut bin, einmal im Quartal untersuchen lassen. Und jedes Mal bekomme ich schon eine Woche vorher ein ungutes Gefühl.

Früher wars ja schon fast noch schlimmer. Als ich noch besonders wenig gewogen habe, musste ich jede zweite Woche meiner Schulärztin einen Besuch abstatten. Sie hat mich dann immer auf die Waage gestellt und mein Gewicht dann weiter geleitet. Das war aber nicht ganz so komisch. Ich mag meine Schulärztin nämlich so, so gerne und irgendwie kommt es mir so vor, als ob ich ihr das anvertrauen könnte - auch, wenn das jetzt gerade ein wenig komisch klingt.
Auf jeden Fall war das auch noch relativ früh. Das Abwiegen meine ich. Ich musste nicht bis zum späteren Nachmittag warten, sondern konnte schon meistens ab der zweiten Stunde hin gehen. Da hatte ich dann noch nicht so viel gegessen oder getrunken. Ich meine, die ganze Nahrung, die ich dann um vier Uhr Nachmittags in mir trage, verfälscht doch mein Gewicht ungemein. Noch dazu verlangt diese Ärztin, zu der ich morgen geschickt werde, nicht einmal, dass man sich auszieht.

Das bedeutet, dass ich dann in voller Montur mit vollem Bauch gewogen werden.
Super.

Und ich glaube, dass mir das ein wenig zu schaffen macht. Dass ich dann als schwerer eingeschätzt werde, als ich eigentlich bin.
Vor einiger Zeit, eben, als meine Schulärztin das Wiegen noch übernommen hatte, habe ich vorher einfach nichts zu mir genommen und auch keinen Schluck Wasser getrunken. Mit genau diesen Gedanken spiele ich im Moment auch...
Und das will ich eigentlich nicht. Ich möchte doch einfach wieder ein ganz normales Essverhalten erlangen und mir nicht unnötig den Kopf zerbrechen müssen, ob und wann und wie viel ich jetzt esse. Vielleicht kann ich das anbringen und fragen, ob ich diese Untersuchungen nicht einfach nicht machen kann.
Ich habe ja jetzt eh (fast) kein Untergewicht mehr, das muss doch reichen.

An und für sich finde ich es ja wirklich toll, dass das Institut interdisziplinär geführt wird. Ohne die ärztliche Bestätigung, dass ich jetzt echt aufpassen muss, hätte ich einfach nicht geglaubt, dass es wirklich schon so schlimm um mich steht. Selbst, wenn die Psychologin mich mit Anorexia nervosa diagnostiziert hätte, hätte ich einfach angenommen, sie spinnt ein wenig.
Und überhaupt, es gibt doch so einiges, was ich gerne eine Ärztin fragen würde, zum Beispiel über meine Monatsblutung und über bleibende Schäden und prinzipiell gibt es so viel Biologisches und Medizinisches, was mich doch sehr interessieren würde. Aber da fehlen mir dann doch irgendwo die Formulierungen. Wie frage ich das am besten?

Ach, ich weiß einfach nicht. Warum macht mir das überhaupt so zu schaffen?


Übrigens, das würde ich auch noch gerne erwähnen:
Montags gehe ich immer in Zumba. Und die Zumbalehrerin hat wirklich eine unglaublich tolle Figur, sie ist überhaupt nicht abgemagert oder so, im Gegenteil. Und das macht es so schön, ihr beim Bewegen zuzusehen; sie hats nämlich wirklich drauf.
Genau, und ab und zu nimmt auch eine Frau teil, die wirklich sehr, sehr schlank ist. Also, dünner als ich momentan. Und manchmal sucht sich die Zumbalehrerin immer eine Teilnehmerin heraus, die dann mit ihr vorne den Tanz vorzeigen muss. Als dann eben diese Frau vorne gestanden ist und ich die beiden im direkten Vergleich gesehen habe, ist mir einfach bewusst geworden, dass ich tausend Mal lieber so aussehen würde, wie die Zumbalehrerin selbst. Nicht, dass die andere schirch oder sonst was war, aber ihre Figur hat mir einfach überhaupt nicht gefallen. Sie hat sich auch dementsprechend hölzern bewegt - wie soll man denn auch "runde" Bewegungen machen, wenn man selbst nirgends Rundungen hat?

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