Mittwoch, 26. März 2014

unter der Dusche weinen

Heute war kein guter Tag. Nein, wirklich nicht. Also mach dich auf einen Post gefasst, der nur so von Selbstmitleid und Verzweiflung trieft.

Der Tag hat schon einmal nicht gut angefangen. Ich wiege mich ja jeden Tag ab und ich versuche mich immer darauf gefasst zu machen, dass ich wahnsinnig zugenommen habe und dass auch ein Gewicht jenseits der fünfzig nicht schlimm ist. Aber heute hat das Selbstüberreden nicht funktioniert und ich war einfach nur fertig, als ich die Zahl an unserer Waage gesehen habe. Und ich weiß einfach nicht, wie ich das stoppen kann. Wieso höre ich nicht langsam einmal auf, zuzunehmen? Ich kann doch nicht ewig weiter mein Gewicht erhöhen, oder?
Und irgendwo finde ich das so unfair. Ich esse ja wirklich nichts Süßes mehr, lasse die Finger von Zucker so weit es nur möglich ist, vermeide Weißmehl sowie Fettiges. Ich mache ja auch Sport - gut, mein Sportpensum werde ich jetzt versuchen auszubauen. Und trotzdem gelingt es mir nicht, ein Gewicht beizubehalten.
Esse ich wirklich so viel zu viel? Wie machen das denn die anderen, die sich einfach so zwischendurch eine Pizza teilen oder Schokolade oder Kuchen essen? Nicht einmal zu meinem Geburtstag hab ich auch nur ein Stück von so etwas angerührt. Wie funktioniert das dann also, dass so viele einfach, wenn sie die Lust danach verspüren, Süßigkeiten und Junkfood in sich rein stopfen? Hab ich denn so einen schlechten Stoffwechsel? Ich hab nämlich das Gefühl, dass ich allein beim Anblick von Solchem schon zunehme...

Und ich möchte doch auch so gerne einmal wieder so etwas essen können. Einfach ein Stück Torte mit Creme und Füllung und ... das wäre doch so schön. Oder Schokolade. Wie lange hab ich jetzt schon keine normale Schokolade angerührt? Und langsam geht mir der Sport auch schon auf die Nerven. Ich will doch einfach nur essen können, was ich möchte, ohne dauernd trainieren zu müssen. Aber anscheinend funktioniert das bei mir einfach nicht, mein Körper vertragt das wohl nicht.


Ich habe einen vollgestopften Kasten. Und kein Kleidungsstück darin schaut auch nur irgendwie gut aus an mir. Das ist so schrecklich - so gerne würde ich mich schön anziehen, aber alles ist so unvorteilhaft. Mir gehen langsam die Ideen aus; es passt ja sowieso nichts. Ich brauch mich nur von der Seite anschauen und könnte einen Heulkrampf bekommen. Warum kann mein verdammter Bauch nicht einfach dünn sein? Warum können meine Oberschenkel nicht einfach schön ausschauen in irgendeiner Hose? Und was ist das eigentlich für ein Zustand mit meinen Haaren momentan? Warum können die nicht wenigstens halbwegs in Ordnung ausschauen? Jetzt sind sie auch noch so kurz, dass ich nicht wirklich einen Knödel machen kann und ein Zopf schaut einfach nur lächerlich aus...

Nachdem ich mich dann einige Male umgezogen habe in der Früh, ist sich dann auch kein Frühstück ausgegangen und ich hab noch schnell eine Jause richten müssen. Das macht mich so fertig, wenn ich lange Schule habe. Wie viel nehme ich mir denn da mit? Was ist zu viel? Wirklich, das ist schrecklich für mich. Zu Hause geht das sogar schon einigermaßen gut, aber das mit dem Mitnehmen ist immer noch sehr schwierig für mich.

Gut, und dann musste ich in die Schule fahren. Und das ist das Schlimmste. Jeden Tag muss ich wo hin, wo mich eh niemand so wirklich leiden kann beziehungsweise wo sich sowieso niemand wirklich für mich interessiert. Ich sitze in den meisten Pausen blöd da und hoffe darauf, die Klingel zu hören, damit die nächste Unterrichtsstunde beginnt und ich nicht mehr allein sein muss. Ich schaff' es auch nicht wirklich, mit jemandem zu kommunizieren. Es ist wohl einfach so schwer, mit mir zu reden.
Und dort fühle ich mich sowas von unwohl. Nicht nur äußerlich, sondern einfach unakzeptiert und es tut mir wirklich weh, immer so da zu sitzen und zu merken, wie alle anderen wunderbare Freundschaften ausleben und miteinander Nachrichten schreiben, sich gemeinsam am Nachmittag zum Laufen verabreden oder beieinander übernachten während ich die ganze Zeit meinen immer gleich bleibenden facebook-feed betrachte.
Was kann ich denn nur tun? Ich meine, es war ja wirklich unglaublich lieb, dass einige zu meinem Geburtstag gekommen sind, aber jetzt habe ich schon wieder das Gefühl, es ist eh allen egal, was los ist. Es hat mich auch sehr gefreut, dass eben ein paar dort waren, aber wieso ist es dann so schwer, mir eine wirkliche Antwort zu geben oder vielleicht auch einmal daran zu denken, mich ansprechen zu können? 

Und es freut mich einfach nicht mehr, gut drauf zu sein. Es hat ja sowieso keinen Sinn. Niemand ist sonst gut drauf und meine gute Laune prallt irgendwie immer ab wie ein Stein.
Ich werde die paar Wochen noch hinter mich bringen und ich hoffe so sehr, dass ich in der Hauptstadt Anschluss finden kann. Das wäre so schön.

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